Samhain – Feier zu Ehren der Toten

Samhain ist der dunkle Pol des Jahres und steht dem hellen Pol: Beltane gegenüber. Im Mittelpunkt des Festes steht die Thematik des Todes. Mit Imbolc und Lughnasadh gehört es zu den vier großen irisch-keltischen Hauptfesten.

Nach dem keltischen Kalender fällt es auf den Winteranfang und wird bei Neumond gefeiert. Inzwischen wird es jedoch generell in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert, wobei die Festlichkeiten bis zu drei Tagen andauern können.

Bezug zu Allerheiligen und Halloween?

Ob es tatsächlich in Bezug zu dem christlichen Feiertag Allerheiligen steht, ist fraglich. Allerheiligen wurde nämlich zuerst in Italien gefeiert, wo Samhain unbekannt war. Allerdings gibt es zu Halloween zahlreiche Parallelen, bei denen es allerdings so scheint, als wären sie im Nachhinein konstruiert worden.

So gilt Samhain als ein Fest für den gleichnamigen Totengott. Doch für dessen tatsächliche Existenz im keltischen Glauben wurden bisher keine Nachweise gefunden. Auf diesen Totengott wird auch erst später in Texten hingewiesen, die schon deutlich christlich geprägt sind.

Samhain – Ende des Sommers

Wesentlich wahrscheinlicher ist die Hypothese, dass sich der Name aus dem Altirischen ableitet und „Ende des Sommers“ bedeutet. Gleichzeitig wird damit die dunkle Jahreszeit begrüßt. Deshalb wird die Feier heute auch in der keltischen Folklore als Feier zu Ehren der Toten angesehen und ist eines der beliebtesten Feste von Neuheiden.

Gerade durch diese Thematik und das gleiche Datum entsteht der Irrglaube, dass es mit Halloween verwandt ist. Doch beides scheint sich unabhängig voneinander entwickelt zu haben.

Samhain

Nach keltischem Glauben steht während der Dauer des Festes die Zeit still und die Tür zur „Anderswelt“, also zur „Welt der Toten und der mythischen Wesen“, ist geöffnet. Es ist möglich, dass die Toten, Feen, Kobolde, Elfen und Wiedergänger (Gespenster) in dieser Zeit die Grenze in unsere Welt der Lebenden überschreiten. Doch auch die Menschen haben die Möglichkeit leichter auf die andere Seite, in die Anderswelt, zu gelangen.

Diese Grenze ist also ein Schwellenort, wo man sich die Verbindung zu anderen Wesen und zum Tod bewusst macht. Die dunkle Jahreszeit beginnt.

Vorbereiten auf die dunkle Jahreszeit

Während des Festes stand vor allem die Ernährung im Vordergrund. So wurden zahlreiche Schweine geschlachtet und verzehrt. Vom Verzehren des Schweines versprachen sich die Kelten übrigens Unsterblichkeit.

Außerdem wurde auch ein Schimmel geopfert, dessen ansonsten heilige Fleisch rituell verzehrt wurde. Zusätzlich wurde vor dem Fest eine Puppe aus Stroh erstellt, die den Gott Esus darstellen sollte und während des Fests verbrannt wurde. Esus gilt als Sommergott. Nach dem keltischen Glauben wird er zu Beginn des Frühlings durch die Heilige Hochzeit wieder zum Leben erweckt.

Da Samhain ein besonderer Glückstag war, fanden an diesem Tag auch zahlreiche Eheschließungen statt. Des Weiteren blickten die Kelten zu diesem Anlass auf das vergangene Jahr zurück. Daher ist Samhain auch ein Fest des Resümees.

Quellen

  • Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 14.11.21), Keltische Anderswelt (aufgerufen am 29.06.22).
  • Ebd. (zuletzt aktualisiert: 01.11.21), Samhain (aufgerufen am 29.06.22).
  • Beitragsbild: Herbstgaben, Adobe Stock.

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