Silvester – Fest zum Jahreswechsel

Silvester wird überall auf der Welt gefeiert und ist eines der wichtigsten Feste. Doch was wird eigentlich gefeiert und welche Bräuche und Traditionen gibt es an diesem Fest zum Jahreswechsel?

Silvester – woher stammt der Name?

Der Name „Silvester“ leitet sich von dem lateinischen Wort silva ab, das „Wald“ bedeutet. Silvester bedeutet übersetzt „Waldmensch“. Das Fest zum Jahreswechsel verdankt seinen Namen einem Papst, Silvester I., der am 31. Dezember 335 starb. Im Liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche wurde der 31. Dezember zum Namenstag und Gedenktag von Silvester I. (seit 813). So kam es, dass in einigen europäischen Ländern der letzte Tag im Jahr den Namen Silvester bekam.

Die Namensgebung hing aber auch mit der Gregorianischen Kalenderreform (ab Ende des 16. Jh.) zusammen, denn bevor sich der Kalender weltweit durchsetzte, war der letzte Jahrestag der 24. Dezember. Die Gregorianische Kalenderreform verlegte den letzten Tag im Jahr auf den 31. Dezember. Sie hat sich weltweit am meisten durchgesetzt, da sie dem Sonnenjahr rechnerisch am nächsten kommt (mithilfe des Schaltjahres).

In einigen europäischen Ländern und einigen Gegenden Deutschlands bezeichnet man den letzten Tag als Altjahr, Altjahresabend, Altjahrestag oder das Alte Jahr. Man wählte also auch gerne einen Namen, der im Gegensatz zum Neujahr steht. Doch es gibt auch den Neujahrsvorabend (z. B. in England).

Silvester / Sylvester ist auch ein Vorname mit zwei unterschiedlichen Schreibweisen. Den letzten Tag im Jahr schreibt man im Deutschen aber immer mit „i“, also Silvester. Die Schreibweise mit „y“ ist die englische Schreibweise.

Anstoßen mit Sekt oder Champagner
Zur Mitternacht wird häufig mit Sekt oder Champagner angestoßen.

Bräuche und Traditionen zu Silvester

Es gibt sehr viele Bräuche zu Silvester, die sich regional voneinander unterscheiden. Die am weit verbreitetsten Bräuche zu Silvester sind hier zu finden.

Licht und Lärm – Feuerwerk

Manche lieben es und manche würden am liebsten darauf verzichten – gemeint ist das Feuerwerk zu Silvester. Es hat uralte Wurzeln aus dem Heidentum. Denn Lärm und Licht waren wichtig, um böse Geister zu vertreiben. Die Glocken der Kirchen läuteten auch früher und es fielen Schüsse. Fackeln und offene Feuer sorgten für Licht.

Auch heute läuten die Kirchenglocken ab 0:00. Doch statt in die Luft zu schießen, wird geböllert – je lauter, desto besser. Gerne werden Feuerwerkskörper abgebrannt, wobei es regionale Ausnahmeregelungen gibt, wenn das Abbrennen mit zu hohen Risiken verbunden ist (z. B. bei Reetdächern bzw. reetgedeckten Häusern).

Guten Rutsch und Neujahrsgrüße

Im alten Jahr, an Silvester, grüßt man mit einem Guten Rutsch. Ist das Neue Jahr hingegen schon angebrochen, wählt man eine andere Grußformel, man wünscht den anderen ein schönes neues Jahr oder ein schönes Neues. Sich Glück, Gesundheit und Erfolg zu wünschen ist auch einige Tage nach Neujahr üblich.

Doch woher kommt der Gute Rutsch? Es gibt zwei mögliche Ursprünge für diesen Silvestergruß:

  1. Man wünscht den anderen, dass er gut, wohlbehalten und sanft im Neuen Jahr ankommt. Der „Gute Rutsch“ hat mit einer gleitenden Bewegung zu tun, mit einem unmerklichen, kontinuierlichen Hinübergleiten. Das verdeutlichen Wunschformeln, wie Komm gut rüber. Ein glücklicher Rutsch hängt des Weiteren unmittelbar mit einer Reise oder Fahrt zusammen (Grimms).
  2. Der Gute Rutsch leitet sich aus dem hebräischen Rosch ha schana tov, was wörtlich übersetzt einen guten Kopf (Anfang) des Jahres bedeutet. Doch anderen scheint das zu weit hergeholt, denn allein vom lautlichen Ausdruck her haben die beiden zu wenig gemeinsam.
Neujahrswünsche mit Glückssymbolen
Man wünscht sich Glück für das Neue Jahr, gerne auch mithilfe von Glückssymbolen.

Glücksbringer

Der Neujahrestag ist in vielen Ländern ein Feiertag. Für das Neue Jahr wünscht man sich Glück. Daher sind auf Neujahrskarten, Naschereien, Beilegkärtchen für Silvester die typischen Glückssymbole zu finden: das vierblättrige Kleeblatt, der Schornsteinfeger, der Marienkäfer, das Hufeisen, der Glückspfennig bzw. Glückscent oder das Glücksschwein.

Der christliche Kirchengang und Konzerte

Zu Silvester gibt es Silvestergottesdienste und Jahresschlussandachten. Die Zeiten dafür sind sehr unterschiedlich: nachmittags, abends oder nachts. Alles dreht sich um Vergänglichkeit, Neuanfang, Wünsche, Dankbarkeit und Bitten (auch Fürbitten). Gerne werden die Gottesdienste musikalisch begleitet. Am Neujahrstag, dem 1. Januar, gibt es Neujahrsgottesdienste und Neujahrskonzerte, z. B. das der Wiener Philharmoniker. In den meisten Ländern, die Silvester feiern, ist der Neujahrstag ein gesetzlicher Feiertag.

Der Silvesterlauf

Für einen guten Zweck und einen kleinen Spenden-Obolus veranstaltet man Silvesterläufe. Der größte Silvesterlauf weltweit findet mit mehr als 20.000 Teilnehmern in der spanischen Hauptstadt Madrid statt. Auch in Deutschland nehmen mehrere tausend Teilnehmer an Silvesterläufen teil. Oft dienen sie einem gemeinnützigen Zweck.

Geselliges Beisammensein

Es ist üblich Silvester in Gesellschaft zu feiern, mit Familie, Freunden, Bekannten oder auch mit fremden Menschen auf Großveranstaltungen und Partys. Man tanzt, trinkt und spielt lustige Gesellschaftsspiele. Sind die Kinder noch klein, bleiben die Familien oft unter sich, denn ein Silvester mit Kindern hat seine Eigendynamik.

Auch Silvesterorakel haben Tradition. Dabei ist das sehr unterhaltsame Gummibärchenorakel zu nennen und das Bleigießen. Doch das Gießen mit Blei wurde verboten, wegen der hohen gesundheitlichen Gefährdung. Daher gibt es alternativ das Zinn- oder Wachsgießen, das den gleichen Zweck erfüllt. Aus den Formen, die man gießt, macht man Zukunftsvorhersagen. Um Mitternacht ist es sehr weit verbreitet, mit Sekt anzustoßen.

Silvester im Fernsehen

Dinner for One
Dinner for One ist ein Klassiker und wird an Silvester im Deutschen Fernsehen gezeigt.

Eine gewisse Tradition hat die Neujahrsansprache des Bundeskanzlers. Früher war es die Ansprache des Bundespräsidenten, der jedoch mittlerweile die Weihnachtsansprache hält. Die beiden tauschten ihre Ansprachen seit Silvester 1970.

Gerne werden an Silvester Live-Shows übertragen, Musik- und unterhaltsame Sketchsendungen. Darunter fällt auch der Klassiker Dinner for One, den bestimmt jeder kennt. Es gibt ihn jedes Jahr an Silvester vor Mitternacht zu sehen. Seit 1989, mit der Wiederherstellung der Deutschen Einheit, werden an Silvester die Neujahrsfeierlichkeiten am Brandenburger Tor übertragen.

Wer sein Wissen rund um Silvester spielerisch prüfen möchte, kann dies tun: Silvesterquiz.

Quellen

Wikipedia (aktualisiert: 08.01.23), Silvester und der Gregorianischer Kalender (aktualisiert: 20.03.2023).

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