Passivrauchen in Innenräumen – ein heikles Thema

Zigaretten und Alkohol werden in der Gesellschaft immer noch verharmlost, wobei das Rauchen im öffentlichen Bereich stark reglementiert wurde. Doch es gilt als normal oder sogar cool, auch im privaten Rahmen, auf Partys in Gesellschaft zu rauchen. Wenn man sich gegen das eigenständige Rauchen entscheidet, ist man dennoch beizeiten dem Qualm anderer ausgesetzt. Das nennt man Passivrauchen. Man könnte denken, es sei harmlos, wenn man nur den Dampf oder Rauch einatmet, aber nicht selbst raucht. Das ist allerdings ein Irrtum, denn auch Passivrauchen kann den Körper schädigen.

Mehr Passivrauchen als man denkt

Es kann im Alltag häufiger zu Passivrauchen kommen, als man es vielleicht für möglich hält. Besonders Kinder und Babys sollten nicht dem ungesunden Qualm ausgesetzt werden. Es fängt bei den kleinsten Alltagssituationen an, wenn man zum Beispiel an der Bushaltestelle oder S-Bahn-Station wartet und jemand eine Zigarette zückt oder wenn eine Person raucht, die beim Spazierengehen vor einem läuft. Allerdings verfliegt der Rauch im Außenbereich relativ schnell.

Orte, wo man in der Regel dem Rauch am längsten ausgesetzt ist, sind Innenräume, wo z. B. Partys stattfinden. Auch in Fußballstadien kann es passieren, dass um einen herum zahlreiche Menschen eine Zigarette in der Hand halten. Manchmal gibt es in Clubs und öffentlichen Räumen separate Bereiche für Raucher. Doch nicht immer halten sich die Besucher daran. Das ist oft dann der Fall, wenn es sich um öffentliche Veranstaltungen handelt und die Menschen weniger Rücksicht aufeinander nehmen, als in der Familie oder im Freundeskreis.

Passivrauchen im Außenbereich
Dem Passivrauchen im Außenbereich kann man meistens aus dem Wege gehen.

Wie wirkt sich Passivrauchen auf den Körper aus?

Passivrauchen erhöht das Krebsrisiko erheblich, genauso wie selber zu rauchen. Dazu gehören vor allem Lungen-, Kehlkopf- und Rachenkrebs. Hinzu kommen Atemwegserkrankungen wie Asthma. Vor allem für Kinder birgt das Passivrauchen erhebliche Risiken. Bewiesen ist zum Beispiel, dass Babys, die passiv rauchen, deutlich öfter einen plötzlichen Kindstod erleiden. Das Risiko verdoppelt sich schon, wenn die Mutter nur eine Zigarette am Tag raucht. Das Nikotin schädigt das empfindliche Nervensystem bei Föten und Neugeborenen.1

Außerdem kann es zu Entwicklungsstörungen und psychischen Erkrankungen wie ADHS und Depressionen kommen, wenn man sich Passivrauchen über einen längeren Zeitraum aussetzt. Typische Symptome sind auch tränende Augen, Halsschmerzen und Infektanfälligkeit, die während einer Party im Innenraum auftreten können. Je kleiner die Innenräume, desto schlechter kann der Rauch abziehen.

Rauchen in Innenräumen
Rauchen in Innenräumen ist besonders für Kinder und Schwangere ein großes Problem.

Ist Passivdampfen von E-Zigaretten schädlich?

Das Dampfen bzw. Rauchen von E-Zigaretten gilt allgemein als weniger schädlich. In Tests wurde herausgefunden, dass sich die Schadstoffe aus dem Dampf der E-Zigaretten schneller auflösen und daher kürzer in der Raumluft vorhanden sind als bei normalen Zigaretten. Allerdings ist dieses Gebiet noch nicht umfassend erforscht worden und es ist nicht auszuschließen, dass der Rauch der E-Zigaretten trotzdem die Gesundheit beeinträchtigen könnte. Dampfen ist vermutlich weniger schädlich als der Rauch von Tabak. Dennoch ist Dampfen der Gesundheit abträglich.

Wie kann man Passivrauchen regulieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Passivrauchen in Innenräumen aus dem Weg zu gehen. Das ist besonders wichtig, wenn man schwanger ist oder Kinder dabei sind, z. B. auf familiären Feiern. Veranstaltet man selbst eine Party, kann man die Gäste darum bitten, nur draußen oder zumindest am Fenster zu rauchen. Dass Rauchen der Gesundheit schadet, wissen mittlerweile die meisten Menschen und sind oft bereit, Rücksicht zu nehmen, vor allem, wenn keine Kinder dabei sind. Fühlt man sich auf einer privaten Party aufgrund des Rauchs in der Wohnung unwohl, sollte man das Problem ansprechen oder die Party verlassen. Ähnlich ist es beim Feiern in Clubs. Informieren Sie sich vorher, ob geraucht werden darf und wenn ja, ob es spezielle Raucherbereiche gibt. Ist das nicht der Fall, suchen Sie sich lieber einen anderen Ort, um sich mit anderen zu treffen und zu feiern. 

Quellen

1 Einfluss von Nikotin auf den plötzlichen Kindstod (veröffentlicht am 11.11.2019).



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