Das Fest Parentalia – Ehrung der Toten

Das Fest Parentalia war ein römisches, religiöses Fest zu Ehren der Toten. Es wird auch Reinigungsfest oder Seelenfest genannt. Der Name leitet sich von dem lateinischen Wort parentes ab, das so viel wie Eltern bedeutet. Allerdings wurde das Fest nicht nur zu Ehren der Eltern, sondern auch zu Ehren aller anderen Familienvorfahren gefeiert.

Parentalia – Ehrung der Ahnen

Das Fest, das am Mittag des 13. Februar begann, endete am 21. Februar (mit der Feralia, dem Überreichen von Opfergaben). Es war im Wesentlichen eine private Feier mit Riten, um den verstorbenen Familienmitgliedern zu huldigen. Zudem wollte man mit dem Brauch die ewige Ruhe der Toten sichern. Primär handelte es sich also um ein Fest für die „guten Geister“. Allerdings stand man dem Geist der Toten etwas zwiespältig gegenüber.

Denn die Geister können den Lebenden auch gefährlich werden. Um das zu verhindern, gab es ein anderes römisches Fest, namens Lemuralia bzw. Lemuria, das Mitte Mai stattfand. An diesem Fest vertrieb man die Geister der Toten durch Reinigungsriten.

Fest Parentalia, Tote besänftigen
Mit den Toten musste man sich gut stellen, sonst gab es Probleme.

Die Toten leben als Geister weiter

Damals war man der Meinung, dass die Seelen der Toten immer noch auf der Erde weilen, und zwar in ihren jeweiligen Gräbern oder in der Asche ihrer verbrannten Körper. Die Römer glaubten also an eine Art Geister. Diese Geister hatten mehrere Bezeichnungen: manes, lares, lemuren oder larvae.

Sie waren auch der Überzeugung, dass die Verstorbenen auf ihrer Todesreise ausreichend Nahrung brauchten. Diese Mahlzeit, die man zur Beerdigung immer mit in das Grab legte, musste man den Toten jedes Jahr erneut geben. Ansonsten bestand die Gefahr, dass sie bösartig und gefährlich für die noch Lebenden wurden.

Feralia: Geschenke und Gaben für die Toten

Während der Tage des Festes wurden alle Tempel geschlossen und es durften keine Hochzeiten durchgeführt werden. Die Magistrate mussten sogar ihre Amtszeichen ablegen. Am letzten Tag einer öffentlichen Zeremonie wurde die Feralia abgehalten, bei denen Gaben, Nahrung und Geschenke an die Gräber gelegt wurden und der Jahrestag des Leichenschmauses gefeiert wurde.

Alle Bürger in Rom waren also dazu verpflichtet, an diesem Fest im Februar für das leibliche Wohl ihrer verstorbenen Lieben zu sorgen. Noch vor dieser Parentalia gab es den Brauch, dieser Verpflichtung immer am jeweiligen Todestag der Verwandten nachzukommen.

Parentalia Nachfolger – Allerheiligen und Allerseelen

Die Nachfolger dieses Festes sind unser Feiertag Allerheiligen und der darauf unmittelbar folgende Gedenktag Allerseelen. Das Fest Parentalia war also maßgeblich an der Entstehung und Ausbildung unserer Gebräuche rund um Friedhofsbegegnungen beteiligt. Der Geist der Antike ist so bis in die heutige Zeit noch teilweise in unserem Alltag verwoben.

Quellen

  • Wikipedia (zuletzt aktualisiert am 10.03.20), Parentalia (aufgerufen am 22.06.22).
  • Beitragsbild: Geist, Adobe Stock.
  • Hände, Adobe Stock.

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