Agonalia – das römische Fest der Übergänge

In der religiösen Tradition wurde das alte römische Fest Agonalia mehrmals im Jahr zu Ehren verschiedener Gottheiten gefeiert.

Bei Ovid findet sich die Beschreibung eines Festes namens Agonalia. Ob sich das Wort von Agonia, „Opfer“ oder von Agonium, „ein Fest“ abgeleitet, lässt sich heute nicht mehr eindeutig feststellen und beschäftigt seit Ovid sowohl Historiker als auch Sprachwissenschaftler.

Opferriten zu Ehren des Gottes Janus

Janus
Der römische Gott Janus mit seinen zwei Gesichtern.1

Da es Numa Pompilius, der zweite Königs Roms war, der dem Gott Janus in 7. Jh. v. Chr. in Rom einen Tempel errichtete, wird der Ursprung der Festlichkeiten auf ihn zurückgeführt. Nach Abschaffung des Königtums übernahm der Rex Sacrificulus als oberster Priester die heiligen Opferriten. In dieser Funktion opferte er zu diesen Anlässen in der Regia einen schwarzen Widder zum höchsten Wohle des römischen Staates.

Der Gott Janus, als Künder von Anfang und Ende, verkörpert den Winter. Beim Fest am 9. Januar weihte der Priester neben der Opfergabe der Überlieferung nach auch Zweige.

Feier zu Ehren des römischen Kriegsgottes Mars

Das, dem Kriegsgott Mars geweihte, römische Fest Agonalia Martiale am 17. März wurde zusammen mit dem Frühlingsfest Liberalia zu Ehren des Liber oder Bacchus gefeiert. Traditionell wurden an diesem Tag die jungen Knaben in die Gemeinschaft der Erwachsenen bzw. in die Bürgerschaft aufgenommen und durften ab diesem Tag die Toga tragen.

Feier zu Ehren des Unterweltsgottes und der Sonne

Zwischen den Totenfesten Lemuria und Carnaria fand am 21. Mai ein Fest zu Ehren des Unterweltsgottes Vediovis statt. Das Agonium am 11. Dezember galt der vergöttlichten Sonne, Sol Indiges. Dieser Kult erreichte jedoch erst ab dem 2. Jh. n. Chr. eine wichtige Bedeutung. Der Geburtstag des Sol Inviktus wurde auf den 25. Dezember festgelegt.

Agonium – Ursprung aus Neujahrsfeiern

Blickt man auf die Einordnung im Jahreskreis, so lassen sich die Feste teilweise als Übergänge zwischen den Jahreszeiten kennzeichnen. Janus, nach dem auch der Monat Januar benannt ist, verkörpert den Beginn des Jahres. Darstellungen zeigen in der rechten 300 und in der linken Hand 65 Steinchen zählend. So kann dieses Agonium vielleicht als Ursprung der Neujahrsfeiern angesehen werden. Jedoch der 25. Dezember (bzw. 24. Dezember) ist für viele Menschen heute der höchste Feiertag im Jahr.

Quellen

Schreibe einen Kommentar

Die Angabe des Namens ist optional.
Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung, Verarbeitung und Veröffentlichung der angegebenen Daten durch diese Webseite einverstanden.
Weitere Informationen darüber, wie wir mit deinen Daten umegehen, findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Fest & Feiern > Warum feiern? > Alte Feste > Agonalia – das römische Fest der Übergänge