Das Fest der altrömischen Frauen: Veneralia

Das Fest der Veneralia war ein Fest der Alten Römer, insbesondere der römischen Frauen. Es wurde jedes Jahr am 1. April gefeiert. Das Fest fand zu Ehren der Göttin Venus, der sogenannten Lenkerin des Herzens statt.

Fest Veneralia – Das Liebesleben der Frauen

Eine Tradition des Festes war es, dass sich alle Frauen mit Kränzen aus Myrte auf dem Kopf in den Bädern der Männer badeten und säuberten. Dieses Ritual symbolisierte die Bitte der Frauen, Hilfe für ihr Liebesleben zu erlangen.

Anbetung von Venus und Fortuna

Venus ist die römische Göttin der Schönheit, der Liebe und des erotischen Verlangens. Ihre Attribute sind u. a. Myrte, Delphin, Spiegel, Muschelschale, Tauben.

Fortuna hingegen ist die Göttin des Glücks, des Schicksals (auch der Macht des Schicksals). Sie ist eine recht vielschichtige, wankelmütige Göttin, da sich das Schicksal auch wenden und zu Unglück führen kann. Ihre Attribute sind Füllhorn, Lebens- bzw. Schicksalsrad, Kugel und Ruder.

Neben der Göttin Venus wurde beim Fest Veneralia auch die sogenannte Fortuna Virilis angebetet. Fortuna mit dem Zusatz Viriles steht in enger Verbindung zu Venus, da ihr Zusatz „Viriles“, Glück der Frauen bei den Männern bedeutet.

Rituelle Handlungen am Fest Veneralia

Das Fest Veneralia

Um die Göttin Fortuna Virilis zu ehren, wurde der Schmuck von ihrer Statue genommen und rituell gesäubert. Anschließend wurden der Göttin Blumengaben dargeboten und Weihrauch geopfert. Die Opferung des Weihrauchs hatte den Sinn, dass die Göttin Fortuna Virilis eventuelle körperliche Unschönheiten oder Makel der Frauen in den Bädern verbergen sollte.

Ihren Ursprung findet diese römische Tradition im vierten Buch der Feste Ovids. Dort heißt es, die Frauen sollen sich baden, da es ihnen die Göttin selbst befehle. Die Funktion der Myrte schien eine Art Schutzfunktion zu sein. Den alten Schriften zu Folge tranken die Frauen zudem noch ein Getränk aus Milch, Honig sowie Mohn zur Erinnerung an die Heirat der Venus.

Generell wurde das Phänomen beobachtet, dass die Frauen der oberen sozialen Schichten eher die Venus ehrten, während Frauen der unteren gesellschaftlichen Schichten vor allem die Rituale zu Ehren der Fortuna Virilis durchführten.

Keine Entsprechung in der heutigen Zeit

In der christlichen Kultur gibt es jedoch keinen dem Fest ähnelnden Feiertag. In Europa dient der 1. April vielmehr der Belustigung. Jeder versucht seine Mitmenschen mit erfundenen Lügengeschichten oder Späßen zu necken.

Auch mit dem Valentinstag, der am 14. Februar stattfindet und der Tag der Liebenden ist, hat das Fest der Veneralia nichts zu tun. Denn er findet an einem anderen Datum statt und hat auch andere Wurzeln.

Das Fest zu Ehren der Venus gehörte wohl nur den alten Römern, die ihr Schicksal in Liebesangelegenheiten durch die Verehrung der Göttinnen eine glückliche Fügung geben wollten. Das schien vor allem in der Hand der römischen Frauen gelegen zu haben, die ihr Liebes-Schicksal durch aufwendige Rituale in die richtige Richtung lenken wollten.

Quellen

  • Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 17.06.20), Veneralia (aufgerufen am 03.07.22).
  • Ebd. (zuletzt aktualisiert: 04.05.22), Fortuna (aufgerufen am 03.07.22).
  • Ebd. (zuletzt aktualisiert: 16.04.22), Venus (Mythologie), (aufgerufen am 03.07.22).
  • Beitragsfoto: Venus, Pixabay.

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