Der Nikolaustag – Gedenktag des heiligen Nikolaus

Am 6. Dezember ist der heilige Nikolaustag und auch der Namenstag des Nikolaus von Myra, der heiliggesprochen wurde. Die Stadt Myra liegt in der heutigen Türkei. Im gesamten Christentum ist der 6. Dezember ein Gedenktag und wird mit vielen Bräuchen begangen. Der Nikolaustag sollte vor allem dazu dienen, die Kinder an die christlichen Werte zu erinnern.

Der heilige Nikolaus oder Sankt Nikolaus

Der Nikolaus ist einer der populärsten christlichen Heiligen. Er gilt als Schutzpatron der Seefahrer, der reisenden Händlern und vor allem der Kinder. Viele Legenden umranken ihn. Der heilige Nikolaus von Myra war ein Bischof, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts lebte. Deshalb stellt man ihn als Bischof dar.

Legenden über den heiligen Nikolaus

Der Nikolaustag ist der Namenstag des Heiligen Nikolaus

Es sind viele Legenden bekannt, in welchen der heilige Nikolaus verzweifelten Menschen half. Eine Legende erzählt von einem Vater, der drei Töchter hatte. Da der Vater zu arm für eine Mitgift war, konnte er sie nicht verheiraten. Er überlegte, ob er sie zu Prostituierten machen soll. Davon erfuhr der Nikolaus und warf drei Nächte hintereinander je einen Goldklumpen in das Gemach der Jungfrauen. Am dritten Tag entdeckte der Vater den Wohltäter und dankte ihm. In dieser Zeit war der Nikolaus noch nicht Bischof.

Eine andere Legende erzählt, dass der heilige Nikolaus einen Seesturm beruhigte und das Ruder übernahm. Er brachte das Schiff in Sicherheit und die Seeleute erkannten ihn als den heiligen Nikolaus. Seitdem gilt er auch als Schutzpatron der Seefahrer.

Der heilige Nikolaus half auch bei einer Hungersnot, indem er den Inhaber eines Schiffes überzeugte, einen Teil des Korns für die hungernde Bevölkerung auszuladen. Der Inhaber hatte starke Zweifel, denn er musste den Kaiser mit der vereinbarte Menge beliefern. Dennoch ließ er sich überzeugen. Beim Kaiser angekommen, stellte er fest, dass sich das Gewicht seiner Kornladung nicht verändert hatte, obwohl er einen Teil zurückließ.

Es gibt noch viele andere Legenden, auch einige, wo er Kindern half. Zum Beispiel brachte er ein verschlepptes Kind nach einem Jahr wieder nach Hause zu dessen Eltern.

Andere Länder – andere Namen

In vielen Ländern hat der Nikolaus einen anderen Namen, jedoch haben alle den gleichen Ursprung: Nikolaus von Myra. In den Niederlanden, wo der Nikolaustag wichtiger ist als der Weihnachtsabend, wird er Sinterklaas genannt. Die Geschenke wurden in der Regel nicht an Heiligabend, sondern am Vorabend, den 5. Dezember oder in der Nacht gebracht.

In Frankreich heißt er Saint Nikolas und in der Türkei, wo er ja eigentlich herkommt, wird er Noel Baba genannt.

Bräuche am Nikolaustag / Abend

Der heilige Nikolaus füllt die Socken mit Naschereien.

Am Nikolaustag bzw. am Abend gibt es verschiedene Bräuche. Vor allem aber soll es ein Tag für Kinder sein, da der Nikolaus von Myra ein Wohltäter der Kinder war. Kinder werden sinngemäß gefragt: „Bist du denn auch brav und fromm gewesen?

In vielen Familien wird erzählt, dass es das Goldene Buch des Nikolaus gibt, in dem alle Bosheiten und alle guten Taten eines jeden Kindes stehen. War das Kind lieb, wird es belohnt, wenn nicht, bekommt es eine Rute.

Es ist eine Tradition, dass die Kinder am Vorabend, also am 5. Dezember, ihre Schuhe putzen. In der Nacht wird je einer davon hinausgestellt. War das Kind lieb, ist der Schuh bzw. Stiefel am nächsten Tag mit Süßigkeiten gefüllt, traditionell mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade oder Lebkuchen. Heute bekommen Kinder oftmals materielle Geschenke und kaum etwas Süßes.

Es gibt mancherorts ein Heischebrauchtum, wo Kinder am 6. Dezember um Süßigkeiten bitten. Sie verkleiden sich alle als Nikolaus, gehen von Haus zu Haus. Die Bewohner haben die Aufgabe zu bestimmen, wer sich unter der Verkleidung befindet. Sie geben den Kindern im Anschluss Süßigkeiten oder etwas Geld.

Knecht Ruprecht, der Gehilfe des Nikolaus

Als Gehilfe des Nikolaus ist in Deutschland der Knecht Ruprecht bekannt. Er bringt die Ruten für die bösen Kinder. Oft wird in Schulen und Kindergärten an den Tagen um den Nikolaustag herum Nikolaus-Lieder gesungen oder Gedichte auswendig gelernt, die dem Nikolaus als Zeichen, dass man lieb war, vorgetragen werden.

Wenn Knecht Ruprecht auftritt, dann in der Regel gemeinsam mit dem Nikolaus. Er ist für die Kinder zuständig, die nicht artig waren. Der heilige Nikolaus greift also nicht selbst zur Rute. Er ist für das Gute zuständig, nicht für die Züchtigungen.

Seine Gegenspieler, die verschiedenen Gestalten Knecht Ruprechts, übernehmen die drohenden und strafenden Aufgaben und sollen den Kindern christliche Werte, wie Frömmigkeit, Gehorsam etc. in Erinnerung rufen.

Der heilige Nikolaus – Darstellung

Der Nikolaus wird üblicherweise als katholischer Bischof dargestellt. Oft trägt er rot-weiß. Traditionell wird er jedoch mit Mitra (einer Kopfbedeckung des Bischofs), Hirtenstab und langem Bischofsmantel dargestellt.

Seine Darstellung gleicht auch manchmal die des Weihnachtsmannes, der eine rote-weiße Kleidung mit weißem Bart trägt. Die Nähe zu ihm ist verständlich, da beide für das Schenken zuständig sind. Dennoch handelt es sich um unterschiedliche Figuren, die nicht miteinander vermischt oder verwechselt werden sollten.

Quellen

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